Nach Anschlag: BücherboXX wird ersetzt
Mitte August brannte die von Konrad Kutt gegründete BücherboXX vor dem S-Bahnhof Grunewald durch einen antisemitischen Anschlag aus. In der umfunktionierten Telefonzelle nahe des Deportationsmahnmals „Gleis 17“ lag Literatur über die Judenverfolgung in der Nazizeit aus. Nun will Charlottenburg-Wilmersdorf eine Ersatz-Installation mitfinanzieren. Das kündigte Stadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) in der September-Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung an.
Die CDU hatte Fragen dazu gestellt und die Linksfraktion die Förderung des Projekts „Nachhaltige BücherboXX“ beantragt. Das Bezirksamt gewähre seit Jahren Zuschüsse, antwortete Schruoffeneger. Nun werde es eine neue Zuwendung geben. Die Summe nannte er allerdings nicht. Über die Sicherheit am Bahnhof will der Stadtrat mit der Polizei reden. Bauliche Maßnahmen lehnt er ab, um „die Normalität zu wahren“.
Die BücherboXX war eine von 20 in Berlin des Initiators Kutt. Ein 63-Jähriger hatte den Anschlag verübt, er ließ ein antisemitisches Schreiben zurück. Die Polizei konnte den einschlägig bekannten Täter rasch ermitteln.